Wasser speichern

Zwischenspeichern von Regenwasser

Neben offenen Speichern (Mulden) kann Niederschlag auch in Zisternen aufgefangen werden. Diese haben in der Regel eine Doppelfunktion: sie sollen Wassser für Garten oder Haushalt vorhalten, aber auch bei starken Regenfällen als Puffer dienen. Da Zisternen nicht über eine natürliche Versickerung verfügen, müssen sie bis zu einem gewissen Füllstand durch eine Pumpe entleert werden.Über eine kleine Tauchpumpe (150 Watt, 6m Wassersäule, 1/2-Zoll Schlauch) wird das Wasser aus der Zisterne langsam auf die Versickerungsfläche geleitet. Bei schlechter Aufnahmefähigkeit des Bodens sorgt eine Zeitschaltuhr für eine zusätzliche Verzögerung bei der Entleerung. Die Versickerung muss immer auf dem eigenen Grundstück geschehen.

 

Winterbetrieb

  • Im Winter gehen Wetteränderungen in der Regel langsam vonstatten.
  • Die Tauchpumpe wird auf Automatik geschaltet, so dass ein angemessenes Auffangvolumen vorgehalten wird.
  • Dies sollte insbesondere aus haftungsrechlichen Gründen und um Schäden auf dem eigenen Grundstück zu vermeiden, beachtet werden.

Sommerbetrieb

  • Da im Sommer mit heftigen Regengüssen zu rechnen ist, sollte in der Zisterne das maximale Auffangvolumen zur Verfügung stehen.
  • Entweder man hängt die automatische Tauchpumpe in die tiefere Position, oder man entnimmt des Öfteren Wasser, um den Rasen zu sprengen oder um Blumen zu gießen etc.

Zisterne ohne Versickerung

  • Ist das Grundstück zur Versickerung nicht geeignet, dient die Zisterne dazu, den Niederschlag zunächst aufzufangen und dann über einen längeren Zeitraum an die Kanalisation abzugeben. Hierdurch wird die Kanalisation bei starken Niederschlägen entlastet.
  • Die Tauchpumpe kann automatisch gesteuert werden. Bei manueller Steuerung kann das aufgefangene Wasser zum größten Teil auch als Gartenwasser oder Brauchwasser verwendet werden.
  • Aus haftungsrechlichen Gründen und um Schäden auf dem eigenen Grundstück zu vermeiden, sollte ein ausreichendes Auffangvolumen vorgehalten werden.

Brauchwasser

  • Niederschlagswasser kann z. B. zur Toilettenspülung verwendet werden.
  • Nutzungsanlagen, bei denen Schmutzwasser anfällt (z. B. Waschwasser oder Toilettenspülwasser), müssen mit einem geeichten Wasserzähler ausgestattet werden, um die in den Schmutzwasserkanal eingeleiteten Mengen zu erfassen.
  • Wasserzähler müssen alle 6 Jahre geeicht oder ausgewechselt werden.

Oberstes Gebot bei diesen Anlagen ist, dass keine Verbindung zwischen Regenwasser und der Trinkwasserinstallation bestehen darf!

  • Es ist zum Beispiel nicht erlaubt, in einen Spülkasten sowohl einen Anschluss für Regenwasser als auch für Trinkwasser zu installieren, da die Gefahr besteht, dass Niederschlagswasser ins Trinkwassernetz gesogen wird und dieses bakteriologisch verseucht.
  • Ist der Speicher leer, darf er nur mit Trinkwasser über einen freien Auslauf (Trichter) aufgefüllt werden. Dies ist eine technisch aufwändige Einrichtung, die regelmäßig gewartet werden muss.
  • Die Anlage muss vom WWL abgenommen und beim zuständigen Gesundheitsamt angemeldet werden.
  • Die Anlage wird wie ein Speicher mit Überlauf angerechnet. Bei ausreichender Speicherkapazität wird eine 90-prozentige Ermäßigung auf die an den Speicher angeschlossene Fläche berücksichtigt.